Erster Kaichō

Bis Mitte 2018 wurde das Keikojō Osnabrück von Sven Albrecht als Shidōin geleitet, welcher die Leitung schließlich an Julian Rottschäfer übertrug.

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Die Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō zählt zu den japanischen Koryū, d. h. Kampfkünsten, die in Japan vor Beginn der Meiji-Restauration (1868) entstanden sind. Koryū, in denen die Traditionen erhalten und gepflegt werden sind, sowohl innerhalb als auch außerhalb Japans, hierarchisch strukturiert. In meiner Schule, der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō, darf beispielsweise ein eigenes Dōjō nur von einem Shihan eröffnet werden. Offizielles Training außerhalb eines Dōjōs findet in sogenannten Dōkōkai oder Keikojō statt. Unter beiden Begriffen versteht man offizielle Trainingsgruppen, welche einem Dōjō untergeordnet sind. Ein Keikojō wird dabei stets von einem Shidōin oder Shihandai geleitet. Das Keikojō-Osnabrück ist an das einzige Dōjō in Europa, das Chiba-Dōjō München angegliedert, welches vom 7. Sōke der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō, Ōtsuka Ryūnosuke Masatomo geleitet wird.

Sven Albrecht

Mein Name ist Sven Albrecht und ich bin der Kaichō (Direktor) des Keikojō-Osnabrück. In Osnabrück bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Osnabrück im Fachbereich Informatik und schreibe dort an meiner Dissertation.

Ich begann mich ernsthaft mit traditioneller Japanischer Kampfkunst auseinanderzusetzen, als ich im Jahr 2004 das Glück hatte in Osnabrück, damals als Student, Sai Tatsushi kennenzulernen. Bei ihm durfte ich Bushūden Kiraku-Ryū lernen, eine Koryū, deren Schwerpunkt auf waffenlosen Techniken (Jūjutsu) liegt, in der jedoch auch verschiedene Waffen, wie z. B. Naginata, Bō oder Kusarigama unterrichtet werden. Dabei entstand in Osnabrück eine kleine Trainingsgruppe. Nach der Rückkehr von Sai Tatsushi nach Japan im Jahr 2006 durfte unsere Trainingsgruppe in Osnabrück die gelernten Techniken weiter trainieren und (Trainings-) Aufenthalte in Japan (bei mir im Jahr 2007) vertieften und intensivierten unser Studium in der traditionellen Japanischen Kampfkunst. Nachdem unsere Bushūden Kiraku-Ryū Trainingsgruppe, durch beruflich bedingte Umzüge, kleiner wurde, schaute ich mich nach weiteren Trainingsmöglichkeiten um, insbesondere interessierte mich der Umgang mit dem Schwert, da dieses zwar nicht direkt in der Bushūden Kiraku unterrichtet wird, in den Waffenformen jedoch als Uke fungiert. Über das Unisportprogramm landete ich damit im Oktober 2010 beim Iaidō unter der Leitung von Jörg Zielke. Trainiert wird dort Seitei Iai und die Musō Shinden-Ryū.

Für der erste Wochenende Juni 2013 entdeckte ich zufällig eine Ausschreibung für ein Seminar der Hokushin Ittō-Ryū in Bremen und da Sai Tatsushi empfohlen hatte, falls sich die Gelegenheit böte, mir Ittō-Ryū anzusehen besuchte ich das Seminar und lernte dort Ōtsuka Ryūnosuke Masatomo-Sensei kennen. Das Seminar begeisterte mich so, dass ich kurzentschlossen zwei Wochen später zu einem weiteren Seminar nach München fuhr. Im Juli 2013 war ich ebenfalls wieder in München, zum Seminar mit dem 6. Sōke der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō, Ōtsuka Yōichirō Masanori und insgesamt etwas mehr als eine Woche Training. Am Ende dieser Woche legte ich erfolgreich meine Kirigami Prüfung ab. Seitdem fahre ich regelmäßig nach München um mich in er Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō weiterzubilden.

Über das Jahr 2013 / 2014 ist mir klar geworden, dass ich mich in Zukunft ausschließlich auf das Training der Hokushin Ittō-Ryū konzentrieren möchte und konsequenterweise trainiere ich inzwischen weder Bushūden Kiraku-Ryū noch Iaidō. Diese Entscheidung, insbesondere in Bezug auf Bushūden Kiraku-Ryū fiel mir nicht leicht – schließlich begleitete mich diese Schule für knapp 10 Jahre meines Lebens – verdeutlicht aber vielleicht auch, dass ich die Hokushin Ittō-Ryū für etwas sehr besonderes halte, da ich sonst wohl nicht diese Entscheidung getroffen hätte. Richtig offiziell wurde meine Entscheidung am 14.07.2014, als ich die Keppan-Zeremonie machen durfte.

Seit dem 01. August 2014 darf ich nun die Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō offiziell in Osnabrück vertreten und freue mich über Interesse an dieser traditionellen Schule. Bedanken möchte ich mich hier an dieser Stelle noch einmal aufrichtig bei allen Lehrern, die mich bisher in der Kampfkunst unterrichtet haben, insbesondere bei Sai Tatsushi-Sensei, bei Ōtsuka Ryūnosuke Masatomo-Sōke und Ōtsuka Yōichirō Masanori-Sendai-Sōke für Ihre Unterstützung, Ihre offene und freundliche Art und das exzellente Training.

Bei Interesse am Training oder Informationen über die Schule bitte einfach kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen,

Sven Albrecht